10. Dezember 2021: „Briefmarathon“ zum Tag der Menschenrechte –
Anlässlich des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember setzen sich in diesem Zeitraum weltweit Menschen mit Appellschreiben für ausgewählte Amnesty-Einzelfälle ein. Diejenigen, die für die Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind, werden in diesen Tagen mit Briefen aus aller Welt überschwemmt.
Die Würzburger Amnesty-Gruppe legt ab Freitag, 10. Dezember, in der Würzburger Stadtbücherei bei einem Infostand Appellbriefe zugunsten von Gefangenen aus fünf verschiedenen Ländern aus, die verschickt werden sollen.
!! Infostand wegen Corona leider abgesagt !!
BERNARDO CAAL XOL, GUATEMALA
Bernardo Caal Xol, 49 Jahre, ist Lehrer, Gewerkschafter und Verteidiger der indigenen Maya-Gemeinschaften der Q’eqchi’. Er ist seit mehr als 3 Jahren zu Unrecht inhaftiert. Die indigene Gemeinschaft der Maya Q’eqchi ist vom Bau eines Wasserkraftprojekts am ihnen heiligen Fluss Cahabón im Departement Alta Verapaz im Norden Guatemalas betroffen.
MOHAMED EL-BAQER, ÄGYPTEN
Mohamed el Baqer ist Menschenrechtsanwalt und Direktor des Adalah Center for Rights and Freedoms, das er 2014 gegründet hat. Seit dem 1. Oktober 2019 ist er willkürlich ohne Anklage oder Prozess wegen unbegründeter Terrorismusvorwürfe inhaftiert. Mithilfe konstruierter Anklagen wird er unter unmenschlichen Bedingungen in einem Hochsicherheitsgefängnis festgehalten und ist dort diskriminierender Behandlung und Strafmaßnahmen ausgesetzt.
JANNA JIHAD, PALÄSTINA
Janna Jihad, 15 Jahre, ist eine Menschenrechtsverteidigerin und Journalistin, die in dem kleinen palästinensischen Dorf Nabi Saleh lebt, das im besetzten Westjordanland liegt. Mit ihrer Kamera dokumentiert sie Menschenrechtsverletzungen in ihrem Dorf und postet Videos auf ihren Social-Media-Accounts. Für ihre Arbeit wird sie immer wieder bedroht, unter anderem mit Morddrohungen, Einschüchterung durch Behörden und Verleumdung.
MIKITA ZALATAROU, BELARUS
Mikita Zalatarou war 16 Jahre alt, als er am 11. August 2020 in seinem Haus in Homel verhaftet wurde. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft und wird beschuldigt, während der Massenproteste im ganzen Land, einen Molotowcocktail auf einen Polizisten geworfen zu haben. Er bestreitet dies. Bei seiner Verhaftung wurde er geschlagen und später in der Haft wurde ein Elektroschock-Stab gegen ihn eingesetzt. Er wurde zunächst ohne die Anwesenheit seiner Eltern oder seines Rechtsvertreters verhört und trotz seines Alters und der Tatsache, dass er an Epilepsie leidet, bis zu seinem Prozess im Februar in Untersuchungshaft gehalten.
CIHAM ALI AHMED, ERITREA
Die 22-jährige Ciham Ali Ahmed ist seit ihrem 15. Lebensjahr in Eritrea unter Bedingungen inhaftiert, die dem Verschwindenlassen gleichkommen. Am 8. Dezember 2012 wurde Ciham Ali Ahmed festgenommen, als sie gemeinsam mit ihrem Onkel versuchte, die Grenze zwischen dem Sudan und Eritrea zu übertreten. Seither wird sie ohne Kontakt zur Außenwelt in geheimer Haft gehalten. Es wurde nie Anklage gegen Ciham Ali Ahmed erhoben, und auch die Gründe für ihre Festnahme und anhaltende Inhaftierung wurden nie erläutert. Man geht davon aus, dass die Behörden sie deshalb in Haft halten, um sie für mutmaßliche Aktivitäten ihres Vaters zu bestrafen, dem man vorwirft, 2013 an einem Putschversuch in Eritrea beteiligt gewesen zu sein.