© privat
Die Eheleute Golrokh Ebrahimi Iraee und Arash Sadeghi setzten sich vor ihrer Festnahme im September 2014 für die Menschenrechte ein, unter anderem für politische Gefangene und Meinungsfreiheit sowie gegen die Todesstrafe. In unfairen Verfahren wurden sie zu langen Haftstrafen verurteilt. Nach zwischenzeitlichen Freilassungen gegen Kaution sind beide nun wieder inhaftiert.
Im Gefängnis wurden sie gefoltert und misshandelt. Golrokh Ebrahimi Iraee unterwarf man mit verbundenen Augen langen Verhören und drohte ihr mit Hinrichtung, weil sie “den Islam beleidigt” habe. Arash Sadeghi gab an, zwischen September 2014 und März 2015 im Gewahrsam mit offener Hand geschlagen, getreten, mit Fausthieben gegen den Kopf traktiert und gewürgt worden zu sein.
Seit einem 71-tägigen Hungerstreik leidet Arash Sadeghi an zahlreichen Erkrankungen. Weil ihm die Behörden die Verlegung in medizinische Einrichtungen außerhalb des Gefängnisses immer wieder verweigerten, verschlechterte sich sein Zustand. Als er im Mai 2018 endlich im Krankenhaus untersucht wurde, stellten die Ärzt_innen einen Knochentumor fest.
Im September 2020 wurde eine Bestrahlung der Tumorregion angeraten. Diese erfolgte aber nicht. Auch die Forderung der UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte im September 2020, ihm wegen der Corona-Ansteckungsgefahr Hafturlaub zu gewähren, wurde abgelehnt. Amnesty International betrachtet die Verweigerung der Krebsbehandlung und die dadurch verursachten Leiden als Folter.
Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an die Oberste Justizautorität des Iran und bitten Sie darum, Arash Sadeghi und Golrokh Ebrahimi Iraee sofort und bedingungslos freizulassen, da sie gewaltlose politische Gefangene sind, die allein wegen ihrer freien Meinungsäußerung und ihrer Aktivitäten für Menschenrechte inhaftiert sind. Bis zu ihrer Freilassung muss außerdem sichergestellt werden, dass sie vor Folter oder Misshandlung geschützt werden und regelmäßigen Zugang zu Rechtsbeiständen, Familienangehörigen und medizinischer Behandlung erhalten. Bitten Sie die Oberste Justizautorität außerdem, die Foltervorwürfe zu untersuchen und die Verantwortlichen in einem fairen Verfahren zur Rechenschaft zu ziehen.
Schreiben Sie in gutem Persisch, Englisch oder auf Deutsch an:
Head of the Judiciary
Mr. Ebrahim Raisi
c/o Permanent Mission of Iran to the UN
Chemin du Petit-Saconnex 28
1209 Geneva
SCHWEIZ
(Anrede: Sehr geehrter Herr Raisi / Dear Sir)
(Standardbrief Luftpost bis 20 g: 1,10 €)
Brief an die Oberste Justizautorität des Iran (doc) Brief an die Oberste Justizautorität des Iran (pdf)
Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an:
Botschaft der Islamischen Republik Iran
S. E. Herrn Mahmoud Farazandeh
Podbielskiallee 65-67
14195 Berlin
Fax: 030 – 8435 3535
E-Mail: info@iranbotschaft.de
(Standardbrief: 0,80 €)